2nd Stop Cartagena, Columbia 

Pünktlich mit einer Stunde Verspätung landen wir in Cartagena, endlich kolumbianischer Boden, darauf haben wir lange gewartet!!! Im Hostel Mystic House dann der erste Schock, trotz aller Sorgfalt beim Buchen werden wir direkt in ein Zimmer ohne Fenster geführt, so richtig ganz ohne, nicht mal ein Guckloch zum Innenhof – und das mit meiner Platzangst… Nach einigem Hin und Her ist dann eine junge Deutsche umgezogen und wir haben doch noch das vermeindlich gebuchte Zimmer mit Fenster resp. sogar Balkon bekommen, supernett von dem Girl!

Die Suche nach einem Restaurant ohne Tiefkühlmodus ist nicht ganz einfach, sind dann aber doch noch fündig geworden. Während mein Fisch toll ist, trotz des etwas gewöhnungsbedürftigen süssen Reis als Beilage, ist Markus Fleisch seeehr zäh, voller Knorpel und am Rande des Geniessbaren – hoffentlich kein Omen…
Wir wohnen mitten im Backpackerviertel und hier ist der Teufel los, überal dudelt Musik, Alkohol und Streeetfood wird verkauft, macht Spass. Unsere Mojitos sind allerdings so stark, dass wir sie mit Wasser verdünnen. Kurz darauf kommt der Kellner mit der Rumflasche in der Hand für eine „Nachbesserung“, wir winken grinsend ab, das kann ja heiter werden…

Am morgen früh schmeisse ich Markus aus dem Bett, um die kühlen Morgenstunden für einen ersten Eindruck der Altstadt zu nutzen, die allerdings ist wegen eines Stadtlaufd halb gesperrt und schläft ansonsten noch komplett, nur mit Mühe finden wir ein offenes Cafe, später merken wir dann, dass ich meine Uhren noch nicht alle umgestellt hatte und Markus glatt um 6 geweckt habe, kein Wunder war noch alles zu, mal schauen, ob er mir das verzeiht ;-).

Update 7.11.2017: Wohnen mittlerweile bei der Gastfamilie, wurden da auch sehr nett mit Küsschen und so begrüsst, nur auch hier hat das Zimmer leider nur ein Fenster zum Gang und nicht nach draussen, lechtzen nach frischer Luft…. Gestern dann der erste Schultag, die Schule in der Altstadt finden wir nach 20 min Fussmarsch auf Anhieb, der Innenhof mit Schatten, Hängematte und „Hausvogel“ (von Marietta liebevoll „Mistviech“ genannt) ist gemütlich…

 Dann erst mal allgemeine Vorstellungsrunde (sos, es wimmelt von Schweizern), Einstufungstest und Klasseneinteilung. Abends solls dann ein Barbeque bei einem der „Profesores“zu Hause geben. Also stressen wir nach den Morgenlektionen einem kurzen Lunch die sonnigen heissen 20 Minuten zurück, um unsere Gastmutter zu informieren, dass wir aum Znacht nicht da sind, anschliessend zurück zur Schule für die Nachmittagslektion, wieder 20 min Fussmarsch (jetzt inklusive Strassendemo), müssen uns ja das ganze frittierte Essen hier abtrainieren… Anschliessend gehts mit „profesore“ David zum Einkaufen, per Taxi in sein Haus und ab zum Gemüse schnippeln – bei lauter Latinomusik natürlich. Ohne Musik geht hier sowieso gar nichts, auch gekocht mit immer wieder eingeflochtenen Tanzschritten – tienen musica im Blut diese Kolumbianer. Nach einigen Bierchen, dem Barbeque, gemütlichem Gequatsche und viel viel Musica fallen wir richtiggehend tot ins Bett…irgendwie noch nicht so richtig Ferien, dafür spannend :-).

Ach ja, Morgen gibts eine Salsalektion, Markus ist schon voller Vorfreude *hihi*.

Update am 9.11.2017: Naja, das mit der Salsatanzkarriere wird in diesem Leben wohl nichts mehr, Fotos ersparen wir euch… Dafür wird ernsthaft gebüffelt, Markus zu Hause, ich im Park am Meer.

Aktuell sitzen wir übrigens gerade bei einem Bierchen in dieser Bar und planen das Wochenende, naja Markus plant, ich tippe Blog. Ziel sind die Islas Rosario, haben nur zwei Probleme, kommen erstens nicht hin, weil die Boote nur morgens fahren und wir ja bis mittags Schule haben (schwänzen geht natürlich gat nicht…) und wwir zweitens am Sonntag nicht zurück kommen, weil die hier ihren Unabhängigheitstag feieren, Karneval ist, niemand arbeitet, überall die Hölle los ist und alle etwas „loco“ sind.

Isla Barú und Playa Blanca

Das mit den Islas Rosarios hat am Freitag dann doch nicht mehr geklappt, haben als Alternative den Bus nach Isla Barú und die berühmt berüchtigte Playa Blanca genommen.

Playa Blanca gemäss sämtlichen Informationsquellen tagsüber und v.a. am Wochenende hoffnungslos überlaufen, dafür abends angeblich ruhig, vamos a ver. Während der Busfahrt bekommen wir mal ein etwas authentischeres Kolumbien als das wunderschöne, herausgeputze Cartagena zu sehen, inkl. Strassensperren. Am Parkplatz der Playa Blanca angekommen werden wir zuerst erwartungsgemäss von Händlern bestürmt, erstmals bekommen wir auch Koks angeboten, schön getarnt in einem Schmuckkästchen, marschieren aber zielstrebig erst mal eine Viertelstunde nach rechts, immer brav hinter den ganzen Strandständen hindurch bis zu unserer Unterkunft „Brisa y Mar“. Das liegt direkt am Beach, wir werden auch erwartet und bekommen die Frontcabana mit Meersicht und Gemeinschaftsbad, einfach aber sauber und hübsch. Duschen sind auf eine pro Tag limitiert, dazu müssen wir uns jeweil an der „Reception“ melden, dann wird das Wasserbecken über der Dusche mit einer Tagesration Duschwasser gefüllt und los gehts.

Am nächsten morgen ist der Strand wie ausgestorben, absolut herrlich und von Menschenmassen keine Spur.

Spazieren dann mal Richtung „Centro“ und voilà, ich kanns nur als Zirkus bezeichnen… Menschen liegen und sitzen so eng wie an der Streetparade, die vordersten aus Platzgründen sogar halb im Wasser. Beinahe ausschliesslich kolumbianische Familien, viele mit Picknicks, Kühltaschen und Alkoholflaschen, auch Vormittags werden uns überall schon Cocktails angeboten, gemixt mit Zutaten aus der „Garette“. Wir fliehen rasch wieder und ein Kilometer weiter ist wieder alles ruhig, unglaublich…(Fotos folgen)
Nach dem faulen, erholsamen Wochenende am Sonntag dann der Rücktransfer, Busse fahren keine, ist ja Feiertag, also ab aufs Boot. Irgendwie läuft es wie in all unseren Reiseländern, 5 Min vor Abfahrt wissen wir noch nicht so genau wann und wo das Boot dann fährt, Ticket haben wir zwar bezahlt, aber keins erhalten, funktionieren tut dann doch alles, bin immer wieder erstaunt.

Auf dem Boot wird dann zuerst das Schattendach „verstaut“ (und das um 14.00 mittags, Sonnenbrand ist vorprogrammiert). Nach einer Stunde ruhigem Transfer wenden wir plötzlich auf offenen Meer und fahren Richtung eines anderen kleinen Bootes, werden aber nicht überfallen, denen ist nur der Sprit ausgegangen. Also, wie im schlechten Film, man nehme Ersatzkanister, Waschmittelflasche und Schlauch, ansaugen und Benzin in die Waschmittelflasche abfüllen. Dann gehts weiter, legen dann irgenwo an, sieht aber nicht wirklich nach Cartagena aus… Aha, Bootswechsel, das Ding ist komplett überfüllt, 4 Personen haben mit etwas Stapeln immer noch Platz, etwas warten, weiterdiskutieren, Schwimmwesten verteilen und nochmals 3 reinpacken. Die werden dann etwas später (immer noch an der Anlegestelle) wieder rausgeschickt, nur um sie dann etwas später wieder einzuladen. Als es endlich weitergeht, bin ich doch etwas erstaunt, dass unsere Nusschale noch schwimmt… Ausgeladen werden wir dann nicht in Cartagena selbst sondern in irgendeinem Vorort, also ab ins Taxi und nach Hause.

Oje, genau in unserer Strasse, resp. Viertel ist ein Karnevalsumzug, inkl. Espuma… Diesen essbaren Schaum lieben hier nicht nur die Kinder und zum Essen ist das Zeugs auch nicht gedacht, wohl aber toll, um damit Leute einzuschmieren, bin ganz begeistert *grrr*.

Ach ja, den Blog schreibe ich in meinem Lieblingscafe, der Gelateria Paradiso 😜

Mehr von Cartagena

Etwas eigenwillige Kunst in den Strassen von Cartagena, wir findens toll.

Im „Stadtpark“:

Nur das Faultier hat sich leider nie von seiner fotogenen Seite gezeigt….

Impressionen einer wunderschönen Kolonialstadt

Die weniger malerischen Seiten der Stadt

Auf unserem Schulweg, ist übrigens kein Schrottplatz sondern der Automech:

 

Die Skyline von Cartagena. Oben Richtung Bocca Grande unten Richtung Centro Historica.

Stadtstrand – nichts schönes

Auch Regen gibts. Die Fotos haben wir bei „leichtem“ Regen gekniost, aktuell stehen die Strassen knietief unter Wasser, aber vielleicht stinken anschliessend unsere Turnschuhe etwas weniger… Ach ja, bitte ein besonderes Augenmerk auf den kreativen „Regenschirm“ des Herrn unten richten!

Schulstunde im Park bei Stromausfall

Stromausfall in der ganzen Stadt, das bedeutet keine Klimaanlage und keine Ventilatoren, Fazit Schulunterricht unmöglich! Wir verschieben die Schulstunde in den Parque Espiritu Maglar, naja versuchens zumindest, der ist nämlich noch geschlossen, also weiter zum Shoppingcenter auf einen Kaffee, pünktlich mit knapp 2 Stunden Verspätung beginnt der Unterricht, kolumbianische Organisation 😎.

So, Schule abgesschlossen und Diplom erhalten, sind doch etwas sehr wehmütig, die Schule war „bastante“ anstrengend, hat aber auch richtig Spass gemacht und wir haben viel gelernt, hatten zwischendurch ernsthaft überlegt eine dritte Woche anzuhängen, überlegen uns das dann aber nach eingen Wochen Praxis nochmals.

Das Kolonialstädtchen Cartagena ist wunderschön und ist uns als „sicherer Hafen“ richtig ans Herz gewachsen, wir kommen wieder!! Jetzt freuen wir uns aber auch auf morgen und die Weiterreise nach Santa Marta und natürlich Parque Tayrona! Vorausgesetzt wir können dann mal was organisieren, WiFi ist überall down, es regnet „bastante“ (jaja, ich gebs ja zu, liebe dieses Wort!). Bis dahin sitzen wir bei einem Bierchen in der Wäscherei, die heisst sympatischerweise „beers&laundry“ 😜.

Ach ja, freuen uns immer wieder über Kommentare und liebe Grüsse aus der Heimat!!

Santa Marta

Sind gut in Santa Marta angekommen. Der Bustransfer mit Marsol hat reibungslos geklappt, wir waren sowohl vom Bus wie auch den Strassen sehr positiv überrascht. Santa Marta selbst dient vielen Travellern lediglich als Ausgangspunkt für den Parque Tayrona oder die Ciudad Perdida. Wir haben aber den Eindruck, dass der Stadt damit etwas unrecht getan wird, die Stadt ist lebendig,

 erscheint uns irgendwie authentischer als Cartagena und hat ein lebhaftes Nachtleben, unser Hostel „Hostal de Jackie“ liegt perfekt, ruhig (wobei ruhig hier in Kolumbien bedeutet, wir hören lediglich das „Gedudel“ unseres eigenen Hostels. Ohne musica geht hier absolut rein gar nichts, und Lautsprecher gibts sogar als „Trolley“, irgendwie cool) und trotzdem nur zwei Strassen vom Trubel entfernt!

Frühstücksterrasse im Hostel

Blick über die Dächer von Santa Marta

Der Strand von Santa Marta selbst ist noch nicht der ersehnte weissandige Karibikstrand, aber mit der belebten Promenade und dem nahen Frachthafen umso interessanter.



Auch hier sind die schon aus Cartagena bekannten Murals allgegenwärtig, auch schöne Kolonialgebäude und Kirchen fehlen nicht.

Generell sind wir bisher sehr verblüfft, wie modern Kolumbien teilweise ist, damit haben wir so gar nicht gerechnet. Sogar der Eisverkäufer bezieht seinen Strom von Solarpanels, im Gegenzug dann die Kaugummiautomaten, die eher nostalgisch anmuten.

Exkurs zum Essen in Kolumbien: Wir werden fett! Anders kann mans nicht bezeichnen. Leider ist ein Grossteil des Essens frittiert, die schmeissen sogar ganze Fische ins heisse Öl. Auch wenn wir uns vorgängig schlauerweise danach erkundigen und alles gegrillt anstatt frittiert bestellen, erscheinen bei jeder Mahlzeit frittierte Platanos oder Pommes Frites auf dem Teller, zusätzlich zum Reis versteht sich! Unsere Gastmutter hat nach eigener Aussage nur kleine Frühsrücksportionen gekocht, d.h. Areoas con Huevos y Frutas, Bocadillas con Frutas, Tostadas con Queso y Jamon y frutas… und das morgens um 7!!! Mittags dann die günstigen „Menu del dia“ bestehend aus Suppe (die sind hier übrigens immer hervorragend, frisch und vermutlich stundenlang mit Fleischknochen oder Fischgeräten geköchelt, nix mit Fertigbouillon), Fleisch oder Fisch, Reis (häufig arroz de coco), frittierten Platanos (Kochbabanen) und Alibisalat. Natürlich gibts auch schöne Tourirestaurants, wo man sich lediglich einen tollen Salat bestellen kann, nur sind die dann gut und gerne doppelt bis dreimal so teuer wie das Menu del dia. Abend gabs bei der Gastmutter dann nochmals eine volle Mahlzeit, sie hat sich zwei Wochen lang gewundert, wie wenig wir beide essen, dabei rollen wir mittlerweile richtiggehend… Das hat zur Folge, dass wir um den ganzen Streetfood bisher einen weiten Bogen gemacht haben, schade eigentlich, aber wir können schlichtweg nicht mehr, nur die Fruchtstände frequentieren wir täglich!

Nachdem wir jetzt ja nicht mehr bei der Gastfamilie wohnen, sind wir essenstechnisch wieder flexibler. Markus wollte sich gestern abend dann nur einen kleinen Snack bestellen, so wars zumindest auf der Speisekarte aufgeführt, auch preislich sahs so aus. Resultat, ein Berg labberiger Pommes, frittierte Wursträdchen, warmer Salat obendrauf, das Ganze getoppt von Käse, habe schön gegrinst, das hätte locker drei Mägen gefüllt (so kanns gehen, wenn man blind unbekanntes bestellt 😎). Wir haben den „Rest“ dann einer alten Frau geschenkt, die hat sich mit Hochgenuss darüber hergemacht!

Blog schreiben im Parkcafe ist richtig gemütlich, vor allem wenn Markus den Kellner spielt *freu*.

Freuen uns jetzt auf Morgen und den Parque Tayrona, wobei mir vor den Wanderwegen dort etwas graut. Möchte ja nicht wissen, wie die nach dem Regen der letzten Tage aussehen, in den Strassen steht das Wasser nämlich teilweise knietief…

Parque Nacional Natural Tayrona

Mir tuet de Arsch weh, aber do dezue spöter! Parque Tayrona hät zu rächt de Ruef, wünderschön zsi, mer hond üsi drü Täg im Park gnosse. D’Afahrt ab Santa Marta per Bus funktioniert iwandfrei, am Igang buechi denn gad scho mol üseri Hängematte für d’Nacht a üsem Ziel Cabo San Juan. De Markus lacht mi zwor us, wil bi mir scho wieder de Schwiiitzer durekunnt und i es sichers Plätzli zum schlofe möcht… De Weg dur de Dschungel isch wunderschön und endlich tränieremer au wieder was vo üserne agfressene Kilos ab, es isch heiss und füecht und de Schweiss lauft nur no so.

De erschti Blick ufs Meer isch traumhaft, leider en Strand mit Badeverbot weil zu gefährlich.

Für einigi Zyt gots denn am Strand vo Arrecifes entlang, wunderschön, aber brennend heiss und leider au do es Badeverbot, au ide kline Lagune links vom Weg, de Grund isch s’letschte Föteli…

Mit Päusli, Erfrischige (abote vo Jungs ide traditionelle Kluft vode Gente de la Sierra Nevada de Santa Marta) und über kliini Hindernis gohts wiiter noch Cabo San Juan. Die zweiti Teilstrecki isch nochem Räge die letschte Täg rächt schlammig und kein Spass, mier bruchind fascht die doppelti Zyt als vorgseh.

Am Ziel ako möcht es Pärli vor üs ufem Campingplatz für e Hängematte ichecke, alles usbuecht. Triumpfierend grinsi de Markus a und mir zückind üsi Reservationsbestätigung. Bis am Obet isch do alles usbuecht Hängemattene, Zelt und Cabanas, und das ide Regezyt, d.h. ide Nebetsaison.  Mir sind eimol meh positiv überrascht, wie suber und guet do alles organisiert isch.

Es isch wohl d’Backpackerhochburg vom Park, entsprechend isch nix mit menscheleere Strände, so schöns au sind. Wil mi s’Fotiliecht aber e im Stich loht, isch das egal.

Ufem Campingplatz herrscht richigi Backpackerstimmig, d’Lüüt hängind miteme Bierli am Beach, sorry ade Playa natürlich, jede quatscht mit jedem und am 9i oder so isch Nachtruhe, für eimol hört me au niergens Musig. Mier chillind scho friedlich ide Hängematte, wos afangt schiffe und zwor so richtig wies das nur ide Trope ka. De Hängematteunterstand isch zum Glück wasserdicht, aber noch es paar wenige Minute flüssind unter de Hängemattene richtige Flüss dure, also heissts Rucksack id Hängematte neh – Freude herrscht. Mir schlofind überraschend guet, bloss mir grauts vorem Zruggweg nochem Räge…
Am morge gsehnd d’Wäg tatsächlich so ufgweicht us, dass mir üs entscheidind, de schlimmschte Teil per Ross zruggzlegge, doher au mis schmerzende Hinterteil.

Am Nomi denn nomol gmüetlich bädele und e wiiteri Nacht ufeme Camping, bevors am nöchsche Morge uf no schlimmer vermatschte Weg zrugg goht, Open Air St. Galle isch en Seich degege. De Markus macht sich übrigens hervorragend i mim knallrote Tischi, är hät wohl heimlich welle am Gepäck spare und hät eis zwenig mitgschleppt, aber für stinke simmer wohl no zwenig lang unterwegs…

D’Klimaalag öffentliche Büs funktioniert übrigens iwandfrei – eifach Türe während de Fahrt offe loh 😎. So, jetzt freuemer üs aber uf üsers Hostel in Santa Marta, das hät nämlich mit Abstand s’bequemste Bett sitmer in Kolumbie sind.<<<<<<<

Riohacha – das Tor zur Wüstenhalbinsel La Guajira

Unsere Reiseroute führt uns von Riohachas über Cabo de la Vela nach Punta Gallinas und zurück nach Palonino. In Riohachas wollten wir uns eigentlich einen Tag faul an den Strand werfen, entsprechend waren wir zuerst etwas ernüchtert, weil die Stadt zwar am Meer liegt, sich aber keinesfalls zum Baden eignet. Naja, die Strandpromenade mit all den Palmen ist wunderschön und den Fischern am Strand beim Fischeausnehmen und verkaufen zuzusehen ist ganz spannend. Im Hostal Casa Bonita wohnen wir auch perfekt direkt an der Strandpromenade, wo Wayuu-Frauen Handwerkskunst, v.a. farbenfrohe gehäkelte Taschen, und kleine Essensbuden Ceviche verkaufen.


Entgegen aller Vernunft kaufe ich mir so ein Ding, nur um es dann die nächsten 5 Monate mitzuschleppen.

Die Strandbar unter Palmen ist mit der Meeresbrise einfach herrlich.

Nach eigehender Recherche entscheiden wir uns seeehr zögerlich den Trip auf die Wüstenhalbinsel la Guajira mit einer organisierten Tour zu machen. Einerseits aufgrund der fehlenden Busverbindung zum Kiteparadies Cabo de la Vela, andererseits aufgeund diverser Erzählungen bezüglich dutzenden von Strassensperren. Im nachhinhein müssen wir zugeben, dass die Erkundung von la Guajira insbesondere Punta Gallinas ohne Guide effektiv ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, wer aber nur zum Kiten bis Cabo de la Vela möchte, kann das problemlos mit etwas Aufwand bewerkstelligen.

La Guajira

Pünktlich mit einer Stunde Verspätung startet unsere dreitägige Tour. Mit unseren Mitreisenden, einem kolumbianischen Pärchen und zwei jugen Spanierinnen, haben wir keinen schlechten Deal gemacht, die sind ganz nett und sehr angenehm. Im Toyota Landcruiser gehts gem. Information los Richtung Uribia zum Einkaufen. Wir sollen uns dort mit Wasser und Snacks für die nächsten drei Tage eindecken. Wir wundern uns etwas, weil an sich alle Mahlzeiten inklusive sind und wir die kolumbianischen Portionen mittlerweile ja kennen, da hungert niemand. Nach mehrmaligem Nachfragen bekomme ich auch die Info, dass es zwar später immer noch Wasser gäbe, dieses aber viel teurer sei. Das stellt sich dann aber als ziemliche Fehlinfo heraus, Wasser gibts problemlos zu kaufen, der Preis ist zwar etwas höher als im Supermarkt in einer grösseren Stadt, aber absolut OK. Die Süssigkeiten werden dann grossteils an bettelnde Kinder verteilt und mir kommt die Galle hoch. Einerseits werden offensichtlich alle Touris angewiesen, sich vorgängig mit allem Notwendigen einzudecken, so dass die Lokalbevölkerung von la Guarija nicht vom Tourismus profitiert, gleichzeitig werden die Kinder zum Betteln erzogen, indem Süssigkeiten verteilt werden… Als Konsequenz haben wir auch die ganzen drei Tage kein einziges Kind gesehen, das nicht mit offener Hand auf uns zugelaufen ist, echt schlimm.

Vor Uribia machen wir noch einen kurzen Abstecher zu den Salzfeldern von Manaure, kostet uns wohl an die zwei Stunden Zeit und zu sehen gibts genau nichts, weil gerade nicht produziert wird.

Die eigentlich geplante Besichtigung von Uribia fällt ins Wasser, nur die Tankstelle ist erwähnenswert.

 Mittags kommen wir dann endlich in Cabo de la Vela an, hier bin ich dann erstmals soweit, dass ich unseren Guide anbrülle, bin halt nicht der Typ, der Tourgruppen schätzt… Anschliessend gehts erstmals an den Strand, diese Bucht ist echt der Hammer.

Direkt anschliessend fahren wir zum Leuchtturm, um den Sonnenuntergang zu bewundern, geschlafen wird wieder in Hängematten.

Am nächstenMorgen gehts auf Richtung Punta Gallina, dem nördlichsten Punkt von Südamerika. Vorgängig schafft es unser Fahrer aber noch, das Getriebe zu ruinieren, bei einem Landcruiser eine echt reife Leistung. Nach einer Stunde hilflosem Rumgeschraube werden wir auf die anderen Fahrzeuge verteilt und weiter gehts.

Langsam bekommen wir auch mit, was es mit den ganzen Strassensperren auf sich hat. Einerseits werden von bettelnden Kindern Schnüre über die Strasse gespannt, um so an Süssigheiten zu gelangen (bei zu häufigem Erfolg schwänzen diesse dann die Schule,Süsses ist halt doch spannender…), andererseits werden von Erwachsenen ernsthaftere Sperren mit Ketten und in einem Fall sogar zusätzlich mit Lastwagen und Motorrädern erstellt. Hier wird nicht im eigentlichen Sinne gebettelt, sondern eine Bezahlung fürs Instandhalten der Strassen eingefordert, auch hier häufig in Form von Süsssigkeiten, seltener kleine Geldscheine. Die Region wird von indigenen Wayuu bewohnt, ob ihnen das Land gehört oder ob es sich um ein Reservat handelt, habe ich nicht so richtig verstanden, mein Spanisch lässt grüssen…

Wir besichtigen Sanddünen, die direkt ins Meer „fliessen“ wunderschön.

 Überhaupt ist die Landschaft eindrücklich, wild und unwirtlich, genau, wie es uns gefällt.

Noch ein kurzer Abstecher zum Punta Gallina, dem nördlichsten Punkt von Südamerika, dann ist auch dieser Tag schon beinahe vorbei und auf uns wartet eine gemütliche Hängematte.

Der letzte Tag ist ein reiner Fahrtag zurück nach Riohacha und dann per Bus weiter nach Palomino, wo wir uns hoffemtlich endlich mal faul an den Strand knallen können!

30 days on the road

Wow, it’s kind of hard to believe, but it’s already 30 days since we left home for this amazing trip. We’ve done, seen and experienced a lot during this 4 weeks.

First of all we realised how fast one can learn a new language whilst attending classes in the respective country instead of doing the very same thing at home.

What we miss most? Funny enough it’s not friends and family as we’ve expected in advance. With some we even have more contact than we usually have at home! For us it’s hot showers, the last has been 27 days ago (and Markus is already wondering, if a 5 star hotel provides hot showers, I guess we won’t find out) and salad, i mean just plain salad…

What values most? Just having time and not the flight back home in the back of our minds, it’s really relaxing!!!

What we learnt? Travelling without mobile phone is almost impossible nowadays in Columbia. There are hardly any travel agencies around, therefore all bookings have to be done via mobile. Same for information, Lonely Planet helps a lot for accomodation and bus information but does hardly give any information about places, history, culture, landscapes and so on. Ah yes, never ever try to travel Columbia without speaking at least basic Spanish, you’ll be lost and don’t get any interactions with the locals! Furthermore, travelling is not the same as vacation, not at all. We usually get up between 6 and 7 a.m. for any activities, therefore now and then one or two days at a nice beach really feels like vacation 😀.

Important information for women: never ever leave the house without any backup toilet paper in your pocket 😉 and – in Columbia any women of any size is proud to show her curves wearing hot pants, mini skirts, crop tops, body enhancing dresses or low cut tops. I’d say, hola chicas, go for it!

Music, noise and fans. No, nothing literally nothing can be done without music in Columbia. It plays everywhere in hostels, restaurants, taxis, buses, parks and everywhere in the streets, and even the school bell here is replaced by playing and stopping music. Without exceptions it’s lationo sound and even in stores one can often watch the staff just start to move and dance if the currently playing song animates to do so. My current fav is „vivir mi vida“ from Marc Anthony twice listend and once understood the lyrics it’s an awful „Ohrwurm“ directly followed by „bailando“ which I equally have no chance to get rid of… As for fans, they are almost as important as music, it can easely happend that you’re almost blown away from a dinner table by four or five fans sourrounding the table, the neverending „rssrsssrsss“ can drive one nuts…

Is Columbia worth to travel to? Oh yes, and now might be exactely THE right time to do so. Security seems to have improved significantly, so far we’ve never felt unsecure or treatend. The Colunbians are very friendly and helpful and not yet spoilt from tourism. The landscape is beautiful and has a lot to offer from nice beaches via rain forests to deserts and pretty colonial cities. It’s not expensive although also not as cheep as we’ve expected and surprisingly clean.

Current mood? Smily, cheerish and wind blown.

Most important man? The driver of the beer truck of course!

Well, we’re now leaving Palomino, where we’ve relaxed for two lazy days at the beach and heading north where we won’t see the ocean for at least three weeks. Palomino has according to Lonely Planet one of the perfectest beaches in Columbia. Well, it’s a 5k long strech of fine dark sand, nice and not crowded at all, but perfect? We don’t agree. Especially since due to strong currents and high waves swimming isn’t recommended at all and there are to many mosquitos for my liking. Palomino seems to develop a taste for tourism just now, so far there are only a couple of hostels, restaurants and bars at the beach and along the way from the beach to the main road. But there is a lot of construction work around and I can imagine, that the picture of this small town will soon have changed.

Medellin und Guatape

OK, Medellin holt uns mit einem Schlag zurück in die Realität und die zeigt sich nicht unbedingt von ihrer freundlichsten Seite. Wir landen bei kühlen und regnerischen 15 Grad, unser Hostel liegt toll und das Zimmer passt ebenfalls, nur die erhoffte warme Dusche ist immer noch Essig… Am nächsten Morgen fallen uns als erstes wieder die eindrücklichen Wandmalereien auf.

Nach einer kleinen Odysee finden wir auch eine Metrostation. Beim Aussteigen im Stadtzentrum dann erstmals ein Schock. In den engen Gassen wimmelt es nur so von Menschen, es herrscht ein absolutes Gedränge, überall auf den Gehsteigen und den Strassen stehen zusätzlich zu den Geschäften Verkaufsstände, die Waren werden per Mikrofon angepriesen und es riecht penetrant nach Frittiertem. Die erste Gasse führt uns amüsanterweise diekt an allen „Pornovideoverkaufsständen“ vorbei (Beweisfoto existiert, können wir aber schlecht veröffentlichen…), vor dem ersten Kaffee doch etwas heftige Kost ;-).

Auf der Plaza Botero mit seinen amüsanten Statuen bekommen wir endlich etwas Luft und finden ein Cafe. Der doppelte Espresso und ein Stück torta de chocolate bringen und wieder etwas runter, wir grinsen über das erlebte und geniessen den Blick auf den sagenhaften Palacio de la Cultura.


Weiter gehts: Kirchen, Fusgängerzone, heftiger Regenguss…


Buchladen

Schuhladen

Telefonkabine

Wir entscheiden uns trotz des launischen Wettters, mit der Meteo ans andere Ende der Stadt zu fahren und uns den Blick von der Teleferico über die Stadt hinweg zu gönnen, dieser erinnert stark an La Paz in Bolivien und erstmals sehen wir hier auch Slums…

Am Parque Avri wenden wir mehr oder weniger direkt, es regnet wieder und hat empfindlich abgekühlt. Auf dem Weg zum Hostel erwischt uns der Regen dann doch noch und wir kommen durchnässt und durchgefroren an, ein Königreich für eine heisse Dusche!!!

Zum Thema Weihnachten: Es heisst, Medellin habe die schönste Weihnachtsdeko von ganz Südamerika. Das können wir natürlich nicht wirklich beurteilen, aber kitschig ist sie definitiv. Leider haben wir sie nie beleuchtet gesehen, weil insb. das Zentrum von Medellin auch heute noch als nicht besonders sicher gilt. Diesbezüglich ist bereits viel gemacht worden, auch die offensichtliche Polizeopräsenz hilft, aber wir wolltens trotzdem nicht unbedingt riskieren…

Kristbaumkerzen in Neon…

Der Ausflug nach Guatape ist in jeder Hinsicht ein Highlight. Ursprünglich war der Pierda de Penol mit seinen gut 700 erklimmbaren Stufen der Grund, Markus kraxelt doch so gerne überall hinauf und geniesst die Aussicht.

 Die Aussicht entschädigt für den doch ziemlich schweisstreibenden Aufstieg.

 Für die paar Kilometer nach Guatape gönnen wir uns anschliessend ein Mototaxi, zum Glück, denn kaum angekommen öffnet der Himmel seine Schleusen und wir stürmen ins nächste Restaurant.

Später gönnen wir uns dann einen Blick auf das zauberhafte Städtchen. Und hier sind sie wieder, die in Medellin so schmerzlich vermissten Kolonialgebäude, hier zusätzlich mit bunten Reliefs an den „Sockeln“ der Häuser, welche häufig auf das jeweilige Geschäft hinweisen.

So, morgen gehts weiter nach Salento und in die Zona Cafetera. Leider nicht per Bus sondern per Flugzeug. Mit unseren aktuellen Magengeschichten wagen wir schlichtweg keine mehrstündige Busfahrt :-(.

Zona Cafetera

Ganz egal wieviele Bananen, Reis und Immodium wir essen müssen, von Salento gehts per Bus weiter, ich sitze nämlich ganz bestimmt nicht mehr in so ein kleines „Nevercomebackpropellerschüttelflugzeug“!

Salento ist total herzig, mitten in den grünen Hügeln des Kaffeegebietes gelegen, wir fühlen uns fast wie im Appenzellerland.

Was wir wahrscheinlich nicht so schnell wieder vergessen werden ist das Anknipsen der Weihnachtsbeleuchtung hier, das ist ein Riesenhappening inkl. Livemusik, Bühne, Tänzerinnen und einem Komentator…

Der Besuch einer Kaffefinca ist hier ein absolutes Muss und der Prozess vom Sämling bis zum Kaffee in der Tasse auch sehr spannend.

Die meisten Besucher kommen aber wohl wegen des Valle de Cocora mit seinen bis zu 70 Meter hohen Wachspalmen. Dieses ist ca. eine halbe Stunde per Willy Jeep von Salento entfernt. Nachdem die Dinger selbstverständlich gefüllt werden müssen, bekommen Markus und ich die Logenplätze mit der besten Aussicht und viel Frischluft, wir dürfen uns hinten „dranhängen“. Mann, ich werde langsam zu alt für den Scheiss, aber Spass machts…


Im Valle de Cocora angekommen finden wir versehentlich sogar den richtigen Weg, Karten gibts nämlich keine und beschildert idt auch nichts. Wir beginnen die Wanderung in die entgegengesetzte Richtung direkt am Ende, ich möchte die Palmen nämlich sehen, solange die Sonne noch scheint.

Und jetzt denkt auch mal die Palmen weg…. Appenzellerland oder?

Nach erfolgtem Marsch sind wir rechtschaffen müde und gönnen uns zuerst ein Päuschen und zurück in Salento eine Erfrischung


Next Stopp Bogota!