Das Ende naht, wir nehmen uns noch Zeit für eine Steppvisiste auf Rai Leh oder auch Raylay, bevor es dann via Ao Nang, Krabi und Bangkok nach zwei herrlich faulen und erholsamen Ferien wieder nach Hause geht. Die Fährüberfahrt von Lanta nach Krabi dauert zwar nicht wie von Einheimischen kommuniziert eineinhalb Stunden sondern eher knapp drei, wir sind allerdings keineswegs überrascht und haben es uns gemütlich gemacht.
Damit der letzte Tag nicht als reiner Transfertag verschwendet ist, düsen wir per Longtail nach Rai Leh.
Rai Leh West Beach ist wohl wirklich einer der schönsten Strände der Welt, der Sand erinnert schwer an Mehl, so fein ist er.
Das hat mittlerweile auch die halbe Travellerwelt mitbekommen, entsprechend viele Longtails voller Touris legen an und verschandeln das schöne Bild der Bucht.
Die Sperrung der berühmeten Maya Bay aus ökologischen Gründen hat dazu vermutlich noch beigetragen und Rai Leh dient als Substitut, schliesslich liegt Phi Phi keine 2 Fährstunden entfernt und mit dem Schnellboot gehts leider noch schneller… Vor vier Jahren war die „Walking Street“, die West und Ost Beach verbinden noch mit einigen wenigen Restaurants versehen, heute ist hier eine richtige Shopping- und Partymeile entstanden, eigentlich richtig hübsch gemacht.
Der Osten der Halbinsel ist mit Mangroven bewachsen und lädt entsprechend nicht zum Baden ein, dafür ist er aber auch spannender.
Umladen der Wasserlieferung vom Longtail auf das Motorbike
Ja, auch der Pharang Cave Beach ist traumhaft,
Die Qualle haben wir zum Glück erst nach einem erfrischenden Bad entdeckt
Der Höhlentempel mit seinen phallusförmigen Opfergaben (zwecks Fruchtbarkeit) ist ein beliebtes Fotimotiv.
Mich persönlich faszinieren aber vor allem die mobilen „Garküchenschiffe“, die Thais waren schon immer gewitzte und erfindungsreiche Geschäftsleute.
Auch wenn man in Thailand mittlerweile ziemlich suchen muss, die Preise massiv gestiegen sind und der Ausdruck „Land des Lächelns“ nur noch unter Vorbehalt stimmt, gibt es immer noch herrlich einsame Ecken.
Ich hatte mich ja echt darauf gefreut, dass auf Lanta wieder etwas mehr los ist als auf Jum, aber im ersten Moment war die Ankunft hier doch ein ziemlicher Schock. Anstatt einer unverbauten Junglefront wie auf Jum schaut man hier vom Meer her an Ressorts und Restaurants und Menschen; Menschen gibts auf Lanta…
Bei diesem Schock genügt ein Bierchen nicht, da muss was Stärkeres her, etwas Schokolade, eine volle Dröhnung Koffein und eine Massage später sehe ich dann nur noch einen feinsandigen goldenen Traumstrand, türkisfarbenes klares Meer und coole Strandbars und -restaurants aus Bambus und Schwemmholz.

Ich bin immer noch verblüfft, wie reibungslos der Fährbetrieb mit dem Umsteigen auf offenem Meer funktioniert. Nur wenn man im äussersten Longtail sitzt hat man die Arschkarte gezogen und darf über vier Boote hinweg auf die Fähre klettern…
Das Städtchen Saldalan auf Lanta besteht auf den ersten Blick nur aus Bootsanlegestegen und Restaurants…
Der 4 km lange Hat Ae Phra (Long Beach) ist herrlich, nur natürlicher Schatten ist schwierig zu finden, weil zuviel für Ressorts und Restaurants gerodet worden ist. Der eizige Sonnenschirm am Strand ist unserer, anderen Leuten macht die pralle Sonne anscheinend bei rund 35 Grad im Schatten auch während der Mitttagshitze nichts aus, auch krebsrote Sonnenbrände scheinen keineswegs zu schmerzen, verblüfffend.
Die Insel bietet einiges, leider auch traurige Anblicke wie diese im Müll wühlenden Affen…
DerStaat versucht gerade dem Plastikproblem Herr zu werden und hat die Abgabevon Plastiksäcken in Minimarkets verboten. Leider hilft das nur wenig, wenn gleichzeitig neuerdings Früchte einzeln in Plastik verpackt werden, ich habe neinen Augen kaum getraut.
Dafür haben wir an ersten Orten auch erlebt, dass Strohhalme nur noch gegen separate Bezahlung abgegeben werden, wobei die wiederverwendbaren aus Bambus 30% gpnstiger als die Plastikvariante waren!
Da wirken diese doch viel gesünder
und diese rotzfrech
Dafür ist Old Town Lanta gänzlich unerwartet hübsch und lädt zum verweilen und mit seinen vielen Souvenirshops auch zum Geldausgeben ein.
Zumindest in meinen Augen ist dann dafür der Hat Klong Khong richtig hässlich, mit Beach Chairs zugekleistert und auf Betonmauern thronenden Beizen verbaut.
Die U-Bay ist herrlich einsam mit einer coolen Reage Bar ausgestattet – cool zumindest so lange ich mir den Sound nicht anhören muss ;-).
Nui Bay, die angeblich schönste Bucht der Insel, wird etwas zu sehr promotet. Sie ist zwar tatsächlich richtig pittoresk, aber auch eher voll und wird gleich von zwei ultra alternativ aussehenden Bars ohrenbetäubend mit Bässen beschallt.
Für uns heisst es leider bereits wieder „bye bye Koh Lanta“
Es gibt definitiv schlimmeres als sich 4 Tage lang auf einer paradiesischen Insel an einsamen Traumstränden zu langweilen.
Nur die Anreise mit dem Umsteigen auf offenem Meer von der Fähre auf ein Longtail Boat ist einigermassen abenteuerlich, irgendwann werde ich endgültig zu alt für solche Eskapaden.
Unsere Fähre
Boarding
Umstieg aufs Long Tail Boat
Genau das Fehlen eines Piers ist vermutlich aber mit einer der Gründe, wieso die Insel tourisrisch nicht stärker erschlossen ist. Infrastruktur ist kaum vorhanden, die einzige Strasse auf der Insel führt nicht mal zu sämtlichen Resorts, einige auch unseres sind nur per Boot zu erreichen. Soweit ich es beurteilen kann, ist zumindest in den letzten 4 Jahren kein neues Ressort gebaut worden und aktuell auch nicht im Bau, herrlich. Die aktuellen Resorts sind grossteils sehr schön in die Landschsft eingebettet und zumindest unseres noch so natürlich, dass wir in unserem offenen Bad immer mal wieder „Gäste‘ haben.
Apropos Bau, Krabben sind faszinierende Baumeister.
Strand, Sonnenuntergänge, Beachbars, tolles Essen – was will man mehr?
Aber auch wenn das Kokosnusslieferproblem ist gelöst ist,freuen wir uns auf die nächste Etappe und etwas belebtere Regionen.
Irgendwie habe ich wohl verdrängt, wie chaotisch Bustransfers in Thailand sein können. Oder 6 Wochen Buserfahrung in Kolumbien mit regelmässigen, überpünktlichen und total freundlichen Busverbindungen und -fahrern haben mich total verdorben. Naja, weil ich immer noch mit meinen entzündeten und überreizten Atemwegen kämpfe, hat Markus fürsorglich einen Minibustransfer mit Pickup beim Hostel anstatt des von mir avisierten Plans mit Suche nach Busterminal und Linienbus gebucht. Dass die 2.5 stündige Fahrt aber glatt von 10.00 – 16.00 Uhr dauert und insgesamt 7 Stopps beinhaltet, darunter Pickups von anderen Fahrgästen, 45minütiger Halt zur Umverteilung auf andere Busse,
Tankstopp, Lunchstopp,
Es mag ja zweckmässig sein, aber toll muss ich es nicht finden…
Stopp für private Einkäufe des Chauffeurs und später dann noch zum Ananaskauf, damit haben wir nicht gerechnet und unser geplanter Nachmittag im Park war flöten… Naja, einigermassen tot sind wir dann anstatt an der üblichen Bushaltestelle direkt beim Parkeingang rausgeschmissen worden, d.h. kein Pickup der Unterkunft, dafür ein Verkauf von Anschlussttaxifahrten durch unseren heissgeliebten Chauffeur. Na, der kann mich mal, wir haben uns erst mal ein kaltes Bierchen gesucht, wollten uns ja den Tag nicht komplett verderben lassen.
Das hat dann erst etwas später das aggressiv bellende Riesenvieh von einem Hund inunserer vorab gebuchten Unterkunft geschafft. Wir haben uns den Checkin gleich erspart, auf einen Hundebiss kann ich gerne verzichten, auch dass so ein Vieh im Restaurant unter den Tischen der Gäste rumlungert und die auch immer mal wieder anbellt. Also, Tramper geschultert, ums von den Angestellten schief anschauen lassen, aus dem Ressort geflüchtet, durch den Dschungel marschiert und eine neue Unterkunft gesucht.
AbfallverbrennungKautschukplantage
Jetzt wohnen wir traumhaft schön mit Flussblick und überlegen uns sogar, länger als geplant zu bleiben – Tag gerettet.
Der Khao Sok Nationalpark ist wunderschön, dichter, gesunder Primärwald
mit teilweise richtig schönen Blumen,
aber auch sehr „unfreundlichen“ Pflanzen.
Der bekannteste Hikkingtail entlang dem Sok River mit seinen „Wassserfällen“ ist auf der ersten Hälfte hervorragend ausgebaut, beinahe flipfloptauglich.
Erst nach der Ranger Station wird der Weg abenteuerlicher, schöner, interessanter und leider auch viel viel schwieriger zu finden.
Eigentlich soll man ab der Ranger Station auch nicht mehr ohne Guide weitergehen, nur dass sich unser heute Morgen kurzfristig krank gemeldet hat (tja, wohl ein eindeutiger Fall von: „was schief gehen kann, geht auch schief“). Irgendwann merken wir auch eindrücklich, wie notwendig ein Guide gewesen wäre, wir stehen am Flussufer, ein Dead End, voraus Wasser, links Jungel, rechts Sumpf, bleibt nur der Weg zurück.
Den bekanntesten und grössten Wasserfall haben wir entsprechend nicht mehr gesehen, ist bei den Rinnsalen, die Thais als Wasserfall bezeichnen jetzt in der Trockenzeit wohl auch kein grosser Verlust.
Umso mehr als sich auf dem Rückweg doch noch einiges an Wildlife zeigt.
Hervorragend getarnte Gottesanbeterin
Und eigentlich besucht man den Khao Sok um diese Jahreszeit nicht wegen der Wasserfälle sondern um die Raffkesia zu besichtigen, mit bis zu 80cm Durchmesser eine der grössten Blüten der Welt.
Khao Sok hat mir sehr gut gefallen, das noch ruhige Städtchen mit doch einigen schönen, hervorragenden Restaurants
der Sound des Busches nachts, genauso wie der Park selbst mit seiner herrlichen Landschaft, nächstes Mal bleibe ich mindestens 5-6 Tage, diesmal habe ich ledigllich 2 Tage in Markus langversprochene Strandferien reingeschmuggelt ;-).
Thailandferien wären keine Thailandferien ohne nicht zumindest einen Tempelbesuch. Wir haben die „Pflicht“ brav im „Monkey Tempel“
absolviert, nur leider war der Aufstieg zum Viewpoint geschlossen, vielleicht besser so, der Rosthaufen von Treppe saht nicht wirklich vertrausenswürdig aus…
Dafür liessen die Monkeysightings nichts zu wünschen übrig.
Back in Krabi stürzen wir uns nochmals ins quirlige Nachleben auf dem Night Market
Banana Pancake
der gediegenen Promenade von Krabi
bevor ich mir morgen auf einem einsamen Inselchen eine Mulde in den Sand buddle, mich reinrollle und die nächsten vier Tage keinen Schritt bewege, muss nur noch eine Lösung für regelmässige Kokosnusslieferungen finden…
Alles beim Alten, ich sitze vor meinem Bungalow und vertreibe mir die Wartezeit damit, meinen ersten Thailand Blog zu schreiben.
Irgendwie seltsam, ich bin die letzten 25 Jahre wohl zwischen 15 und 20 Mal nach Thailand gereist und habe von den abgelegensten Bergregionen im Norden, über einsame Inseln, bis zu den Touristenhochburgen im Süden viele Regionen erkundet, dabei aber kaum Souveniers mitgenommen, weder in Form eines Reisetagebuchs, noch als Fotos. Teilweise bin ich nach 3 Wochen Thailand mit nur 10 Fotos nach Hause gereist und habe in der Zwischenzeit entsprechend auch sehr viele Begebenheiten vergessen.
Nach einem absoluten Horrorflug – Kleinkind neben uns und Kleinkind hinter uns – sind wir unerwartet auf der Schnauze in Ao Nang angekommen.
„Show Girls“
Die heisse Luft beim Aussteigen aus dem Flugzeug erinnert stark an einen Händetrockner; endlich wieder Sonne auf der Haut! Unser gebuchtes Hostel iRest ist zum Glück zwar etwas seelenlos, dafür ansonsten perfekt gelegen und das uns zugeteilte hinterste Zimmer auch von den lauten Bässen der Bars rundherum verschont.
iRestBars und Restaurants an der Beach Road
Ein Strandspaziergang, ein Sonnenuntergang und ein tränendrückend scharfes Essen mit den Füssen im Sand garantieren einen perfekten Ferienstart! Und ein altes Gefühl stellt sich ein „Coming Home“.
Strand Promenade
So touristisch Ao Nang mittlerweile auch ist, mir gefällt es immer noch, zumindest für 1-2 Tage zum anklimatisieren ist es perfekt. Der Strand ist zwar voll, aber nicht überlaufen und vor allem nicht mit Liegestühlen zugepflastert, Restaurants gibt es noch in vernünftigen Preisklassen, zumindest wenn man die fancy „Coffe Clubs“ meidet, die ganzen tollen, einfachen Food Stalls sind allerdings weitgehend verschwunden, dafür gibt es noch Bars, die was anderes als BumBum spielen, der feine Sandstrand liegt vor einer herrlichen Kulisse mit Karstfelsen
Einer der letzten Strandhändler
und Krabi ist zudem der perfekte Augangsort für den „schönsten Strand“ der Region „Rai Leh“, die ganzen Inseln dee Andaman See sowie den Khao Sok Nationalpark, unserem nächsten Ziel.