Selten haben wir in nur drei Wochen so viele Eindrücke mitgenommen und uns auch selten so schnell in ein Land mit seiner extrem freundlichen Bevölkerung verliebt wie in Cuba.










Nachdem wir die Playas del Este wegen fehlender Infrastruktur im Vorfeld verworfen hatten, wollten wir sie uns doch noch selbst ansehen. Und ja, was soll ich sagen, an sich schöne Strände, viele Cubanos, Essensstände aber weder Restaurants noch Unterkünfte.







Jetzt geniessen wir unsere letzten beiden Tage in Havana, einer absolut fantastischen Stadt.






































Was etwas Regen und Sturm nachts anrichten kann, sehen wir im ärmeren Havana Centro sehr eindrücklich…

Dafür finden wir den perfekten Empfänger für Kleider, die wir gerne hier lassen möchten. Immer wieder sieht man Menschen, die Büchsen und Petflaschen aus dem Müll rausfischen, wieso genau haben wir aber nicht mitbekommen.












Für üs heissts leider „adios Cuba“ la linda❤️

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Selten haben wir im Vorfeld einer Reise soviele falsche oder veraltete Informationen erhalten. Beinahe alles, was wir gehört oder gelesen haben, waren Märchen und kompletter Bullshit…
Es gibt nur Poulet, Reis und Bohnen: was für ein Bullshit, wir haben von Ceviche über Fisch, Camarones, Langstas, Schwein, Rind umd Lamm alles gesehen und gegessen. Und ja, zweimal auch Poulet mit Reis und Bohnen.
Cuba ist überlaufen, Mietauto und Unterkünfte am besten Monate im voraus buchen : Bullshit oder zumindest komplett veraltet. Cuba hat aktuell nur etwa einen Viertel der Touristen wie vor Corona, entsprechend findet man auch am selben Tag noch problemlos Unterkunft für die Nacht, die freundlichen Cubanos sind dabei gerne behilflich
Der Verkehr ist chaotisch: Bullshit, abgesehen davon, dass sehr wenig Verkehr herrscht, halten sich die Cubanos peinlich genau an Verkehrsregeln und drängeln kaum. Nur an die Schlaglöcher muss man sich gewöhnen.
Seife und Stifte als Geschenke für die Casa Particulares mitbringen: Bullshit, die Besitzer der Casas erwarten nichts, gehören sowieso schon zum reichen Teil der Bevölkerung und Seife gibt es genug. Was überall fehlt sind Medikamente, Paracetamol z.B.
Auf Cuba gibt es zwei Währungen, den CUC und CUP: Veraltet, der CUC wurde zum Leidwesen der Bevölkerung während Corona abgeschafft.
Mit USD kann nicht mehr bezahlt/egewechsekt werden: Bullshit, USD und EUR werden mit Handkuss angenommen, wegen der hohenInflation des CUP sogar lieber als der Peso
Ohne Spanisch ist man verschossen: Bullshit, gerade auf den Strassen und in Restaurants wird tatsächlich häufiger Englisch als Spanisch gesprochen. Wir haben ganze Mahlzeiten erlebt, bei denen wir zwei ausschliesslich spanisch gesprochen gaben, währen die Bedienung penetrant Englisch geredet hat… Auf dem Land sieht es etwas anders aus und auch in den Casa Particulares wird auffällig wenig EN gesprochen, zudem öffnen einige Brocken Spanisch Tür und Tür, wie überall auf der Welt
Es wird zuwenig Bier gebraut: Hm, es wird wohl eher viel zuviel Bier getrunken, häufig sieht man die Cubanos schon morgens mit einer Bierbüchse. Und ja, häufig ist importiertes Bier günstiger als lokal gebrautes
Es gibt kein WC Papier: Quatsch, klar gibt es WC-Papier, nur halt nicht überall, also brav immer einen kleinen Vorrat in der Hosentasche mitschleppen.
Staatliche Restaurants sind furchtbar, nur in Paladores isst man gut und in Casa Particulares isst man zusammen mit der Familie: Bullshit, einerseits hat man als Touri kaum eine Chance rauszufinden, was jetzt staatlich ist und was nicht. Gegessen haben wir bis auf wenige Ausnahmen sehr gut und in drei Wochen hatten wir nur ein einziges Mal die Möglichkeit im Casa Particular zu essen, da übrigens nur wir zwei…
Mietautos sind Schrottautos: Bullshit, unseres hatte 24′ 000 km drauf und war vollgetankt, dieselbe Infos haben wir von anderen gehört
Was einem niemand sagt:
– Moskitonetz und Antibrumm mitschleppen: Die meisten Fenster haben kein Glas und die Mücken sind extrem stechfreundlich
– Feuchttücher/Desinfektionsmittel: fliessend Wasser ist ausserhalb der Städte rar
– Kreditkartenzahlung an Tankstellen: wenn auch sonst kaum akzeptiert, an Tankstellen können Touris ihr Gasolina Especial ausschliesslich mit Karte bezahlen, unter Vorzeigen des Passes
– Ohrstöpsel für ruhige Nächte mitbringen: die Cubanos feiern gerne, oft und laut
– Wechselkurs: Kartenzahlung ist sozusagen nirgends akzeptiert (Ausnahme Tankstellen, da ist es Muss), Bargeldbezug mit Kreditkarten ist möglich, dazu gehören aber Schlange stehen, mehrere Versuche an verschiedenen Automaten mit verschiedenen Karten und das zu einem Wechselkurs, der glatte 100% schlechter ist als der korrekte. Bankomaten rechnen mit 1 USD=100 CUP, Wechselstuben mit 1USD=125 CUP, Restaurants mit 1 USD =200-259 CUP, Strassenwechsler haben gute Kurse, sind aber illegal. Korrekt wäre 1 UDS=250 CUP und 1 EUR=270 CUP. Wir sind am besten gefahren, wenn wir in Restaurants mit grösseren Noten (keine 100er) bezahlt und das Wechselgeld in CUP erfragt haben, Alternative wäre in der Unterkunft zu wechseln
– Wander- oder zumindest Hikingschuhe mitnehmen: Cuba ist voller fantastischer Wanderwege
– Armut: viele Cubanos hungern, mit Abschaffung des CUC erhalten viele nur noch 2400 CUP Lohn monatlich, das sind 12 USD, dabei kostet ein Pfund Brot 60, ein Pfund Reis oder Bohnen bis 600 CUP, die staatlichen Bezüge sind nicht mehr viel. Also, nicht gegessenes Essen aus dem Restaurant mitnehmen und verschenken, nicht mal notwendigerweise an Bettler, auch Arbeiter nehmen es gerne. Ansonsten sind Kleider nicht schlecht
– Internetverbindung: Datenpakete lösen ist ja nett, aber ausserhalb der Städte ist das Netz so schwach, dass man sich offline zu helfen wissen muss
– WiFi in der Unterkunft: Achtung, auch in Casa Particulares die WiFi angeben kann es sein, dass die nur einen Hotspot haben, über den man sich dann mit einer kostenpflichtigen ETECSA Karte einwählen kann, 50 CUP pro Stunde
– gesperrte Apps: VPN installieren, dann funktioniert alles, Ausnahme Google Maps
– Google Maps vs maps.me: Der Routenplaner von Google Maps funktioniert auch bei Offlinekarten nur eingeschränkt und Pins oder Markierungen lassen sich nicht setzen, mit Maps.me fährt man deutlich besser
Taschenlampe: mitnehmen, stundenlange Stromausfälle sind an der Tagesordnung, dann ist auch kein Handy mehr aufladbar
– Busse: wer per Bus reisen möchte, tut gut daran, sich an die Touristenshuttles zu halten, die lokalen Buse sind sehr unzuverlässig und immer überfüllt, nicht grundlos stehen die Cubanos mit Geldnoten in der Hand an Autopistaeinfahrten und hoffen auf eine Mitfahrgelegenheit