Um es mit den Worten der Hosen zu sagen „das war heute nicht mein Tag“. Ja genau, auch im Paradies gibts Tage, die einfach nicht wollen. Zum Glück warten heute nur rund 130 km Fahrt auf uns, die Fahrt spannend wie immer hier.

















Auf Empfehlung unseres Hosts Mathilde fahren wir aber einen kleinen Umweg und besuchen die Rancho Querete, ein Schutzgebiet mit Wasserfällen. Weil die Rezessionen auf Trip Advisor grösstenteils veraltet und stark durchmischt waren, fragen wir drei Jungs, die uns am geschlossen aussehenden Eingang entgegenkommen, ob es ‚bonita‘ sei, einzige Antwort, ein wenig enthusiastisches Nicken ’si‘. Wenig überzeugend, aber wir haben schon parkiert, also marschieren wir los, zumindest ist der Weg schattig. Irgendwann fährt uns ein Kubaner auf seinem Roller entgegen und informiert uns, dass an sich geschlossen sei. Nach etwas diskutieren, dürfen wir zumindest für einen kurzen Blick bis zum Wasser laufen, aber bitte keinesfalls irgendwelche Wanderungen starten, da es sich um eine Area protecion handelt. Vale, das Beizchen sieht an sich ganz hübsch aus, vom Wasserfall ist weder was zu hören noch zu sehen und baden wollen wir in DEM Pool bestimmt nicht…






Schade, etwas mehr, das Corona nicht überlebt hat. Naja, war kein grosser Umweg und auf dem Rückweg sehen wir eine kleine Echse, die sich gerade häutet, faszinierend, haben wir so auch noch nie gesehen.


Lunch am Wasserfall fällt also ins Wasser, zum Glück liegt das kleine hübsche Städtchen Jaguajay auf dem Weg. Bloss, unglaublich aber wahr, es gibt kein einziges Restaurant… Dafür entdecken wir ein Strassenschild, Playa Victoria, 9km. Playa? Cool, nehmen wir! Dass Markus nicht immer das perfekteste Händchen für gute Strassen hat, wissen wir ja schon, auch bei dieser hier, meint er nur ganz salopp: „isch jo sogär no teeret“; Bloss wie lange noch… Wir schaffens bis ans Meer, aber als Playa würden wir das jetzt nicht unbedingt bezeichnen…






Also direkt weiter nach Remedios und wow, schaut mal diese Plaza Mayor! Alle Pastellfarben sind vorhanden, inklusive Säulen, Outdoorrestaurants, ein Cafe, das El Louvre ist das älteste Café Cubas, und eine Bar, das hatten wir in Sancti Spiritus vermisst, da war die Restaurant- oder auch Barsuche nicht ganz einfach, wir sind begeistert!










Unsere Unterkunft ist sensationell schön, ein altes Kolonialgebäude mit Säulen drin und sogar eigener Terrasse für uns. Nur Omi, unser Host macht uns etwas Angst. Beim Check-in setzt sie uns zuerst mal in Stühle, offeriert uns Drinks und schaut uns dann erwartungsvoll an, als ob sie jetzt stundenlang quatschen möchte. Etwas müde von der Fahrt, schicke ich einfach Markus los, einen vernünftigen Parkplatz zu suchen und erledige in der zwischenzeit den Check-in, zumindest fast, der dauert nämlich Äonen… Gleichzeitig enttäusche ich Omi, weil ich eine Einladung zum Abendessen ablehne. Ich habe zwar ein etwas schlechtes Gewissen, aber wir sind von der Fahrt her einigermassen erschlagen und ein rein Spanisches Dinner mit unseren rudimentären Spanischkenntnissen und Omis Genuschel wäre doch seeeehr anstrengend, ausserdem freuen uns auf ein Dinner mit Aussicht an der Plaza, das sollten wir noch bereuen…





Remedios ist klein aber hübsch, wir schlendern etwas durch die Gassen, nehmen einen Drink und freuen uns darüber, wie sich der Park abends belebt, auch das werden wir noch mit anderen Augen betrachten.















Hunger, also ab ins Restaurant! Nur, in welches? Hatten wir noch am Nachmittag sechs Stück gesichtet, servieren zwei davon kein Essen, drei haben in der Zwischenzeit geschlossen, eins finden wir nicht mehr, resp. Abends entpuppt sich das Ding als Bar mit laut plärrender Musik. Bleibt nur das Hostel an der Plaza, vale nehmen wir, während ich einen freien Tisch sichte, hat nur zwei, möchte Markus noch eine offene Tür auf der andern Seite des Parks auskundschaften, Essig, nur laute Musik und schwups ist unser Tisch weg. Während ich Markus ganz gerne zärtlich erwürgen würde und uns schon sehe, unsere Notfallguetslis zu essen, findet Markus doch noch etwas, sogar mit hübschem Innenhof, dafür einigermassen grauenhaften Essen, ich sags ja, nicht unser Tag. Am nächsten nehmen wir dann gerne Omis Einladung zum Abendessen an und bereuen es nicht.

Aber der Tag ist noch nicht fertig… Richtig schön, wie sich der Plaza spät abends mit Menschen belebt. Ein Stromausfall vertreibt uns dann aber und wir schlendern zurück zur Unterkunft. Kurze Zeit später ist der Strom zurück und auch die Musik. Auf der Plaza findet irgendein Fest statt mit Feuerwerk, Parade, Guggenmusik und leider leider lautstarkem Geplärre aus dem Lautsprecher. Das ganze so laut und bis irgendwie 5 oder 6 Uhr morgens dass sogar uns als erprobte Metalkonzertgänger beinahe das Trommelfell geplatzt ist und wir ohne Ohrstöpsel keine Chance auf Schlaf hatten…
Ein feines Desayuno versöhnt uns etwas.

Einigermassen übermüdet machen wir uns auf zur Cayo Santa Maria. Ich bin ja gespannt, genau der restriktive Zugang zu diesen Cayos mit den ganzen All-Inklusiv-Schuppen war vor rund zehn Jahren der Grund, weshalb wir Cuba verworfen hatten. Egal, eine Lausannerin, die in Cuba wohnt und die in Cienfuegos um eine Mitfahrtgelegenheit von der Playa in die Stadt gebeten hatte, weil die Busse gerade nicht gefahren sind, hat Playa Santa Maria als den schönsten Strand von Cuba bezeichnet, also, vamos a la playa. Nicht wirklich überraschend werden wir am ‚Eingang zu den Cayos‘ von der Polizei aufgehalten, ob wir eine Reservation hätten. Nö, haben wir nicht, also zahlen wir 20 USD für einen Tagespass und 20 CUP Autobahngebühr und dürfen weiter. Eigentlich müssten wir ja für irgendwie 70 bis 100 Dollar einen Tagesusepass für eins der Hotels zahlen, um deren Infrastruktur zu nutzen, brauchen wir aber nicht. Was soll ich mit einem Pool in der Karibik? Ausserdem weiss auch niemand so genau ob die das überhaupt noch machen… Fairerweise müssen wir zugeben, dass die Plaza Estrella sehr schön gemacht ist, das zugehörige Hotel Estrella scheint geschlossen oder zumindest teilweise in Renovation zu sein, jedenfalls können wir ungehindert durch die menschenleere Anlage zum Strand spazieren. Und was für ein Strand! Puderzuckerfein, weiss und fast menschenleer!















