Lange war Island für mich nur kalt mit „Vulkanen und Geysiren“. Wie falsch kann man liegen, sitze bei herrlichstem Sonnenschein auf der Terrasse, geniesse die Aussicht und mein Frühstück und stelle mir lediglich die Frage: „brauche ich den Pulli, oder genügt das T-Shirt?“ Tja, soviel zu meinen knapp 23 Kilo Gepäck und der eingepackten Kappe samt Handschuhen…

Vulkane? Ja klar, aber Geysire haben wir noch keine gesehen, viel mehr faszinieren die natürlich gewundenen Flussläufe und vor allem die Wasserfälle, viele absolut eindrückliche Wasserfälle…



Während wohl jeder Islandreisende Godafoss besucht, finden schon nur noch wenige den Weg über die 4WD Strecke zum weniger bekannten, aber nicht minder eindrücklichen Aldeyjarfoss und den nochmals etwas weiter von der Ringstrasse entfernten Hrafnabjargafoss findet dann eigentlich niemand mehr, einfach herrlich…









Und ja, auch auf dieser Reise habe ich es geschafft und eine Kamera geschrottet, bäää. Also steht heute anstatt Dettifoss erstmals Shopping auf dem Programm, und das bei herrlichstem Fotolicht… Zwei Tage später und halbglückliche Besitzerin einer überteuerten billigen Canon, geht’s endlich auf zu Dettifoss, Selfoss und zum weniger bekannten Hafragilsfoss.
Nur schon die Schlucht, in welcher sich der Dettifoss befindet ist herrlich und würde den Ausflug rechtfertigen, der Dettifoss selbst ist weder der schönste noch höchste Wasserfall, wohl aber der mächtigste Europas und mit seinen schmutzigschäumenden grauen, tosenden Wassermassen und der meterhohen vulkansandgeschwängerten Gischt, die im Gesicht ein übles sandgestrahltes Gefühl hinterlässt, wohl so ziemlich das Eindrücklichste und Wildeste, was ich bisher gesehen habe, möchte keinesfalls reinfallen; ist schliesslich ein Gletscherfluss.




Den Selfoss als solches gibt es eigentlich nicht, es handelt sich vielmehr über dutzende kleine Fälle, die weiter oben am Flusslauf des Jökulsá á Fjöllum ca. 10 Meter in die Tiefe stürzen.



Ein kurzer Blick auf die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi und uns wird besusst, dass ein Aufstieg mit schon etwas müden Beinen, meinem gebrochenen Zehen und einer latenten Höhenangst eher gefährlich wäre.


Entsprechend gibt nur einen kurzen Walk am Boden mit halber Aussicht und dafür noch die Westseite von Dettifoss.




Hey Marietta,
Du hast echt auch in Island eine Kamera geschrottet? Aber, aber,… wenn dir dann irgendwann die Länder ausgehen die du noch nicht besucht hast, kannst du als neuen Vorsatz in jedem Land eine Kamera schrotten 🤣
Ich frage mich allerdings schon, wie es dieses Mal zu dem Verlust kam… gestohlen, liegen gelassen, fallen gelassen, unter Wasser gesetzt,…?
Diese isländischen Ortsbezeichnungen scheinen mir eine echte Herausforderung – Hrafnabjargafoss 🤪, die Endung „foss“ scheint mir nach dem Studium deines Textes auf einen Wasserfall hinzudeuten, aber was ist wohl Hrafnabjarga 🧐?
Bin übrigens total begeistert vom Foto des isländischen WC-Giebelhäuschen, das ist ja total speziell 🤣
Liebe Grüsse, Caro
P.S: teilst du Deinen Blog mit deinen Deutschlehrern aus der Schulzeit? Ich liebe deine Adjektive! 😍 Schmutzigschäumende graue, tosende Wassermassen, vulkansandgeschwängerte Gischt – so kann sogar ich mir vorstellen wie es da sein muss, auch ohne je dagewesen zu sein.