Leon, Las Peñitas und bye bye Nicaragua

Um Leon herum zeigen sich die wie auf Perlenschnüre aufgereihten Vulkane freundlicherweise endlich mal ohne Wolkenhaube, so dass die charakteristische Kegelform sowie Krater und Rauchwolken sichtbar werden.

Momotombo

Leon selbst ist zwar ebenfalls ein Kolonialstädtchen, aber längst nicht so hübsch herausgeputzt und renoviert wie Granada. Leon ist insgesamt etwas schmutziger, verfallener, ärmlicher, aber vor allem autentischer und viel viel lebendiger als Granada, was aber nicht heisst, dass nach 21.00 Uhr noch Menschen in den Strassen rumlaufen. Wie schon in Costa Rica wirkt abends alles mit Ausnahme des Parque Central wie ausgestorben. Uns gefällts besser, nur die zahlreichen und erstmals aufdringlichen Bettler stören uns, was uns aber nicht davon abhält, unseren misslungenen Versuch von Streetfood noch unangetastet und frisch verpackt einem alten Mann im Parque Central weiterzugeben, der freut sich darüber mehr als wir

Eins vom spannendsten natürlich wie immer der Markt:

In Leon ist die Revolution noch spürbar und viele Wandmalereien vor allem an Universitätsgebäuden zeugen davon, dass diese Zeit weder vergessen noch ganz abgeschlossen ist.

Ansonsten gibts hier natürlich Kirchen, viele Kirchen. Glücklicherweise sind diese häufig geschlossen oder wegen Messen nicht zugänglich, sonst würde uns am Ende noch ein Heiligenschein wachsen 😉. Allerdings ist der Blick vom Dach der Kathedrale absolut traumhaft. Leider haben wir just vor dem Aufstieg aufs Dach der Kathedrale bemerkt, dass unsere Unterwasserkamera keinen Wank mehr macht, das heisst aktuell “ minus 2 Kameras“ 😥

El Calvario

Basilica Catededral de la Asuncion

Der Strand Las Peñitas liegt nur eine halbe Fahrstunde von Leon entfernt und eignet sich hervorragend, den über 35° in der Stadt zu entfliehen. Leider eignet sich auch hier der wilde Pazifikstrand nicht wirklich zum baden oder Schwimmen, dafür sind die Sonnenuntergänge traumhaft.

Unseren letzten Tag in Nicaragua verbringen wir in der Hauptstadt Managua. Hohe Erwartungen an die Stadt haben wir an sich keine, sie ist nicht wirklich für Sehenswürdigkeiten oder ihre Schönheit bekannt. Trotzdem wollen wir die Plaza de la Revolucion sehen, dieser ist allerdings gesperrt, gem. polizei aufgrund von „hay una actividad“ – sehr hilfreich. Wir marschieren also weiter Richung Meer zum Puerto Salvador Allende mit seinen farbigen, fotogenen aber sehr umstrittenen Lebensbäumen. Prompt erwischt uns noch ein letzter Regenschauer, welchen wir in einem kleinen Museum aussitzen. Auf dem Rückweg zum Hostel kommen wir noch zumindest an der Rückseite der leider ziemlich verfallenen Antigua Catedral de Managua und dem Palacio Nacional vorbei.

Nach knapp 4 Monaten on the Road heisst es für uns Bye Bye Cento America. Die Region ist wunderschön und hatte für uns viele tolle Erlebnisse und positive Überraschungen parat. Leider sind aktuell weder El Salvador noch Honduras (Grenzländer zu Nicaragua) gefahrlos bereisbar. Hinter El Salvador hatten wir schon länger ein Fragezeichen gesetzt, dieses hat uns eine Mitarbeiterin der französischen Botschaft in Costa Rica leider auch bestätigt und Honduras ist nach kürzlichen Wahlen und entsprechenden Protesten leider immer noch einigermassen unruhig. Blieben noch Guatemala und Belize. In Belize wollten wir eigentlich primär tauchen, was wegen meinen Verletzungen aber leider hinfällig ist (falls ich diesen Töffahrer irgendwann wiedersehe, haue ich ihm eins…), bleibt also nur noch Guatemala mit Antigua, Lago Atitlan und Tikal. Allerdings haben wir nach all den tollen Kolonialstädtchen langsam einen Sättigungseffekt erreicht und glauben, dass wir Guatemala lieber in einigen Jahren mit frischen Augen nochmals auf unsere Reisewunschliste nehmen. Zudem sind sind wir in den letzten knapp 4 Monaten in etwa alle 3 Nächte weitergereist und haben in einem anderen Bett übernachtet, dabei insgesamt nur 5 oder 6 Tage am Strand gechillt, was zwar spannend aber natürlich auch anstrengend war. Wir haben uns entsprechend für ein gewissermassen „Coming Home“ entschieden und kurzerhand einen gut 30-stündigen Flug nach Australien samt Camper gebucht. Wir freuen uns riesig auf 4 Wochen im selben „Bett“ und auf selbstgekochte Mahlzeiten – ich glaube ich möchte nie wieder in ein Restaurant und auf Service und mein Essen warten! Weniger gern verabschieden wir uns vom tollen Kaffe, den netten Menschen, kontostandfreundlichen Preisen, dem tollen warmen Klima und dem gemächlichen Tempo hier (wobei das mit dem Tempo für Markus wohl nicht zutrifft)…

2 Gedanken zu „Leon, Las Peñitas und bye bye Nicaragua“

  1. Hallo Marietta,

    Waaaaas?! Bye bye Centro America gefällt mir gar nicht… 😢 Ich habe doch die tollen Bilder so sehr genossen, fast wie wenn ich selber neue Welten entdecken würde.
    🤔 Oder gibts jetzt einen Australienblog von den nächsten 4 Wochen? 😇

    Sicherheit geht selbstverständlich vor. Finde es gut das ihr die aktuelle Lage berücksichtigt 👍🏻 und nicht ohne Rücksicht auf Verluste den Reiseplan durchboxt.

    Gute Reise! Liebe Grüsse,
    Carolina

    1. Hi Caro
      Naja, sind auch etwas wehmütig, die Region war der Hammer, freuen uns jetzt aber auf Australien, nur die 30-stündige Reise ist bäää und anstatt Spanisch wieder Englisch reden ist auch seltsam… Habe noch nicht definitiv entschieden, ob ich den Blog weiterführe, die Chance ist aber gross, möchte ihn ja vor allem als Erinnerung für mich selbst behalten, andererseits würde ich aber auch sehr gerne komplett offline gehen und das Handy weglegen. Und nach Australien kommt dann ja noch Kenia…
      En liebe Gruess usem Transit in Housten, Marietta

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