Zuerst mal eine Stunde Boot, dann eine Stunde Bus, dann einige 100 Meter laufen und Bus wechseln, weil wegen einer Strassensperre gar nix mehr geht (Demo für sauberes Wasser),
nochmals eine kurze Busfahrt, Schlange stehen für den Ausreisestempel Panama,
im strömenden Regen mitsamt Gepäck über eine Brücke zur Immigration in Costa Rica zotteln,
nochmals eine Stunde Busfahrt; nach glatten sechs Stunden ist unser offiziell vier Stunden dauernde Trip von Bocas über die Costa Ricanische Grenze nach Puerto Viejo beendet und wir werden freundlich in pfeilschnellem Spanisch in unserer Unterkunft empfangen…
Wir haben nicht mal einen Tag benötigt, um zu beschliessen, dass uns Costa Rica gefällt. Liegt in erster Linie an den Menschen, die hier im direkten Vergleich zu Panama wieder sehr viel freundlicher, hilfsbereiter und insgesamt offener zu sein scheinen. Als wir nach unserem Nationalparkbesuch durchnässt am Strassenrand an der Bushaltestelle auf den stündlich fahrenden Bus gewartet haben, hat ein Privatfahrzeug angehalten und uns gegen eine Bezinbeteiligung mitgenommen, muy amable.
Wir haben uns so lange wieder auf Nationalparks gefreut, dass uns etwas Nieselregen nicht von einem Besuch im Parque National Cahuita abhält. Der gemütliche Sandweg führt direkt dem Meer entlang und ist zum Glück auch ohne festes Schuhwerk gut begehbar.
Kurz nach dem Parkeingang sehen wir schon das erste Faultier, also her mit der Kamera! Etwas keinlaut kommt es aus Markus‘ Richtung: „Die hani ide Unterkunft vergässe….“. „grrr#×+÷!@%&/#@*%&…“ Was sich wie ein schlechter Scherz anhört, stellt sich als Fakt heraus. Keine Angst, er lebt noch, habe im lediglich zur Strafe und zur Beruhigung meiner Nerven seinen Brownie weggefressen… Glücklicherweise hatten wir zumindest die kleine Pocketkamera dabei, waren also nicht komplett aufgeschmissen.



Nach zwei Kilometern ist allerdings bereits Schluss und wir müssen umkehren, der Regen einerseits, die starke Flut bei Vollmond andererseits haben einen Fluss so stark anschwellen lassen, dass ein Durchkommen unmöglich ist. Also los, auf zum zweiten Parkeingang! Mittlerweile schpttet es wieder regelrecht und wir sind dir einzigen irren, die noch in den Park hinein wollen. Zum Glück führt hier der Weg durch den Pfad über einen befestigten Holzsteg, sonst müsste man glatt von einer Sumpfwanderung reden.
Gewisse nette Tierchen veranschaulichen in aller Ruhe, wie dämlich so ein Nationalparkbesuch ohne festes Schuhwerk eigentlich ist.


Unser Strandtag fällt sprichwörtlich ins Wasser. Naja, zur Playa Negra mit seinem Wrack passt die Stimmung irgendwie und hinterher gibts Käfeli und heisse Schoggi zum Aufwärmen.


Das Städtchen Puerto Viejo selbst bietet ausser einigen Restaurant, Bars und Souvenierläden nicht viel, hierher verirren sicj vor allem Traveller, die auf dem Weg von Panama nach Nicaragua etwas surfen oder einen Nationalpark besuchen möchten.
Nach zwei komplett verregneten Tagen wagen wir nochmals einen Walk im Nationalpark und werden belohnt.


Nachdem unser Draht zum Regengott offensichtlich viel enger ist als derjenige zum Sonnengott, besuchen wir später das Museo de Cacao.



Nach 10 Tagen beinahe durchgehendem Regen scheint endlich mal wieder die Sonne und wir machen einen dritten Anlauf im Nationalpark Cahuita, wo wir beim trockenen Wetter darauf hoffen, endlich Faultiere zu sehen. Wir werden für unsere Beharrlichkeit belohnt und sehen je ein Drei- sowie ein Zweifingerfaultier mit Jungen.


Auch die ganzen Strände um Puerto Viejo wirken bei Sonnenschein ganz anders…


Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das Wetter etwas anhält, morgen gehts weiter nach Tortugero.
Hallo Marietta,
Die haben ja geniale Banknoten! Bei dieser Vielfalt an faszinierenden Tieren hatten sie wohl auch eine tolle Auswahl an möglichen Motiven…
Euer Grenzübertritt war ja für unsere Masstäbe schon etwas schräg… Aber in Ländern wo Einreise- und Ausreisestempel üblich sind solls ja normal sein für die Stempel anzustehen. Marcel hat ähnliches zwischen Singapore und Malaysia erlebt. Und auch zwischen Spanien und Gibraltar, sagt er gerade.
Wir sind wieder fasziniert von deinen Bildern! Mega-schön!
Geht es deinem Zeh wieder gut?
Liebe Grüsse,
Carolina & Familie